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Seit dem Start von „Der Sporttherapeut“ vor ziemlich genau einem Jahr ist schon wieder unglaublich viel passiert.

Auf meine Lernerfahrungen zum Online Kurs und alles zum Online Marketing verzichte ich heute mal – vielleicht mache ich dazu bald einen eigenen Blogbeitrag.

Heute möchte ich dir aber erstmal mehr zu meinen neuen Erkenntnissen und den daraus resultierenden Anpassungen in meiner Therapie erzählen: denn ich bin auf die Füße gekommen!

Auf zu neuen Wegen:

Nach langem hin und her und einigen Schwierigkeiten und Herausforderungen hatte ich es dann letztes Jahr im September endlich geschafft und die ersten Teile meines Online Kurses veröffentlicht.
Es gab auch gleich einiges an Feedback – überraschenderweise sogar durchweg und ausschließlich positiv.
Und doch war ich nach dem ersten Hype und nachdem der große Schwung an Endorphinen abgeklungen ist irgendwie nicht so richtig glücklich..
Ich war schon jetzt nicht mehr richtig von meinem eigenen Kurs und Konzept überzeugt – na wirklich toll..
Erst dachte ich, dass es nur wieder mein typischer Perfektionismus ist, der sich mal wieder meldet.
Doch es war keine kurzfristige Unsicherheit und auch nicht nur Kleinigkeiten die mich störten.

Ich hatte das Gefühl, dass ich einfach noch nicht zum wesentlichen Kern des Ganzen vorgestoßen bin.
Als würde ich etwas übersehen.
Und zwar etwas wesentliches!
Etwas, dass nochmal besser und nachhaltiger und allumfassender helfen kann.

Doch was zum Henker soll das sein?!

Die Entdeckung

Der Gedanke trieb mich dann auch wochenlang rum, während ich mittlerweile meinen aktuellen Kurs schon gar nicht mehr erwähnt.

Und die Antwort kam, wie es so oft ist, dann schon fast von ganz alleine und in einem Moment wo ich nicht mit gerechnet habe.

Seit mittlerweile 3 Jahren beschäftige ich mich immer pünktlich zum Frühjahrsstart mit dem Thema „Barfußlaufen“, weil ich dann überlege, mir solche tollen Barfußsschuhe zu kaufen.
Die letzten zwei Jahre, hörte die Recherche bereits beim ersten Shop und den Preisen auf und ich entschied mich, wenn dann eben zwischendurch mal eben einfach komplett barfuß zu laufen – ist ja schließlich umsonst und natürlich auch viieeel gesünder (immer wieder toll, wie unser Hirn Begründungen findet ohne Anhaltspunkte).

Doch dieses Jahr war es anders und ich blieb über die reinen Online-Shop Seiten hinaus an dem Thema dran.
Wahrscheinlich, weil ich seit Wochen und nun schon Monaten diesen Gedanken „Was übersehe ich und wie kann ich meine Therapie verbessern“ mit mir rum trug.
Naja manchmal braucht es eben den richtigen Zeitpunkt und einige andere Erfahrungen in der eigenen Entwicklung, bis die richtige Erkenntnis vor der Nase auch erkannt wird.

Jedenfalls las ich dann plötzlich die nächsten Tage dutzende Artikel und schaute noch mehr Videos zum Thema Barfußlaufen, wie läuft man überhaupt richtig usw.
Da die meisten Beiträge nicht über die üblichen 3 Punkte und das ohne Tiefgang hinaus gingen, schaute ich mal nach, was für Bücher es zu dem Thema so gibt und kaufte die 3 beliebtesten und am meisten gelobten Bücher zu dem Thema.

Eines davon war das Buch von Katy Bowman – Barfuß gehen: Starke Füße für ein gesundes Leben (gibt es hier: https://amzn.to/33Jz1ia)

Von der Wichtigkeit der Füße und dem Unsinn von Schuhen:

Und in diesem Buch gab es nun endlich vernünftige, ausführliche und gut belegte Antworten.

Und die waren so gut, dass mir verdammt schnell klar wurde, dass unsere Füße ein enorm wichtiger und zugleich am meisten vernachlässigte Teil unseres Körpers ist.
Im Hinblick auf unsere modernen Muskel-Gelenk-Probleme sind unsere Füße sogar der wichtigste Part!

Warum fragst du dich da vielleicht?

Ganz einfach: unser Körper hat sich über jahrhunderte der Evolution aufgerichtet und ist damit nun ausgelegt auch aufrecht zu stehen.
Und worauf stehen wir?
Richtig!
Es sind unsere Füße!
Du kannst also deine Füße von der Relevanz für die Statik unseres aufgerichteten Körpers mit dem des Fundamentes eines Hochhauses gleichsetzen.
Und wir wissen alle, was mit einem Haus passiert, das ein schlechtes Fundament hat: es steht nicht allzu lange!

Also wieso tun wir nichts für unsere Füße?
Warum lassen wir unsere Füße so unbeaufsichtigt und unbeachtet da unten in Schuhen eingepfercht rumgammeln?

Moment mal – hat er gerade in Schuhen eingepfercht geschrieben?
Ich hab doch extra die besten Laufschuhe gekauft, damit meine Füße wunderbar entlastet sind!

So erkennt es jeder schnell: unsere Füße passen einfach nicht in unsere Schuhe!

Kennst du noch das Klötzchenspiel als Kind, wo du schauen musstest, welches Bauteil in welche passende Öffnung ging?
Also z.B. das Runde in das Runde, das Dreieck in das Dreieck etc.
Dann schau dir mal die Füße von Neugeborenen an oder von Menschen, die ihr Leben lang Barfuß gelaufen sind (es gibt noch ein paar Eingeborenenstämme, wo das tatsächlich der Fall ist) und dann schau auf deinen Hightech-Schuh und versuch mal das Klötzchen „Fuß“ passend in das Loch „Schuhe“ zu bringen.
Oder etwas einfacher: welcher Zeh ist der Größte und wo ist aber bei modernen Schuhen im Zehenbereich der meiste Platz?

Merkst du worauf ich hinaus will?

Und wenn du ganz lustig bist, dann schau dir danach mal Bilder von Menschen an, die ihr Leben lang in modernen Schuhen verbracht haben.
Spätestens dann wirst du den Unterschied deutlich merken!

Und dann kommen dazu noch:
1. die unbewegliche Sohle (ich meine mal ernsthaft – wir haben 33 Gelenke in unseren Füßen, aber eine lange, starre Sohle, die das gesamte Fußbett zu einem macht und wundern uns über mangelnde Blutversorgung, einschlafende Füße und Taubheit bis zur Hüfte hoch und mangelnde Mobilität im gesamten Fuß?!)
2. die nach oben gebogene Schuhspitze, die unsere Zehen in eine permanente passive Dehnung nach oben bringt – wo bitte ist das natürlich?
3. die ach so wichtigen Pronationsstützen auf der Innenseite, damit wir wieder überhaupt nur den Hauch eines Längsgewölbes haben
4. die sogenannte Sprengung im Fersenbereich (als Sprengung wird die Erhöhung der Ferse im Vergleich zum Vorderfuß bezeichnet – schaut euch mal eure Schuhe genauer an und du wirst feststellen, dass fast jeder Schuh sogesehen „schräg“ gebaut ist) – diese sorgt dafür, dass wir den ganzen Tag statisch gesehen bergab laufen.

Gerade bei Sportschuhen super zu erkennen: Erhöhung der Ferse zum Vorderfuß, feste Pronationsstütze und hochgeknickter Zehenbereich

Wenn wir uns den Arm brechen und dieser eingegipst wird, ist uns allen bewusst, dass dieser Arm immobil ist und an Muskeln verlieren wird.
Das wir das aber tagein tagaus mit unseren Füßen tun – das merkt leider keiner.
Die Auswirkungen spürt aber jeder.

Weiter zur Biomechanik

Aber zurück zu Punkt Nummer 4 und den Auswirkungen, denn es wird noch spannender!

Normale Körperhaltung

Das Schuhe nicht so ganz super sind und vielleicht nochmal überdacht werden sollten – zumindest in ihrer aktuellen Form – sollte jetzt einleuchten.
Doch damit alleine ist es nicht getan!
Und das wird klar, wenn wir nochmal das Thema Statik aufgreifen.
Denn diese wird natürlich durch unser Fundament (zur Erinnerung: das sind unsere Füße) maßgeblich beeinflusst.
Daher zurück zur Sprengung in der Ferse durch unsere Schuhe:

Normale Haltung bei Sprengung

Es ist, als würde die ganze Zeit über ein Klotz/Keil unter deiner Ferse liegen und sie dadurch im Vergleich zum Vorderfuß anheben.
Wenn unser Körper jetzt weiterhin gerade ausgerichtet bleiben will – also alle Gelenke weiterhin auf einer Linie/Achse – dann müsste jeder Mensch mit solchen Schuhe ständig nach vorne gebeugt laufen, richtig?!
Doch wie viele unserer Mitmenschen sehen wir steif nach vorne gekippt?
Genau! Gar keinen!
Und warum?
Weil unser Körper – clever wie er nun mal ist – selbstständig eingreift und anfängt die Statik anzupassen und zu verschieben..
Das sieht bei jedem ein wenig anders aus, oft aber ungefähr so: die Knie fallen nach innen (alleine schon wegen des fehlenden Längsgewölbes) und werden vorgeschoben, damit der Po nach hinten geschoben werden kann. Um hier auszugleichen, kippt das Becken nach vorne und wir bekommen ein Hohlkreuz. Um das nicht noch schlimmer zu machen, passt sich unsere Brustwirbelsäule an und damit der Schwerpunkt etwas tiefer geht und weniger Kraft und Energie kostenden Arbeiten nötig sind durch unsere Muskeln, fällt der Oberkörper ein und wir bilden noch dazu einen Rundrücken.
Und TADA – wir haben uns einen wundervoll kaputten Körper gebaut.

Angepasste Körperhaltung bei Sprengung mit einer möglichen Variante der Statikverschiebung

Jetzt braucht sich auch keiner mit Nackenschmerzen mehr wundern, warum irgendwie niemand schafft sie dauerhaft zu beseitigen.
Kommt ja keiner drauf, dass es an den Schuhen liegen könnte..

Weiter geht es mit dem Barfußlaufen und ein paar Übungen zur Fußgymnastik: