Jetzt geht es los mit dem ersten sportbezogenen Beitrag!
Und damit wir auch in Zukunft auf dem selben Wissensstand sind, soll es heute ganz besonders darum gehen, wie unsere Gelenke eigentlich aufgebaut sind. Also eine kleine Anatomie-Exkursion.
Nur nicht ganz so langweilig wie in der Schule!
Und du bist freiwillig hier! Hoffe ich zumindest..
Was ist ein Gelenk?
Ein Gelenk ist zu allererst etwas von uns Menschen konstruiertes, um besser verstehen und erklären zu können. Ähnlich wie der Modelle in der Physik.
Etwas konkreter: als Gelenk wird eine funktionelle Gruppe verschiedener, zusammen wirkender Körperteile bezeichnet.
Auch nicht viel besser oder?
Einfach gesagt, wird als Gelenk der Part bezeichnet, wo ein Knochen aufhört und ein anderer anfängt.
Und da Knochen an Knochen nicht von alleine halten, gibt es verschiedene weitere Teile, die zu einem Gelenk gehören.
Was zu einem Gelenk gehört:
Zum einen die Muskel, ohne die fast nichts gehen würde. Sie sind der entscheidende Punkt, wenn es darum geht die Knochen über das Gelenk zu bewegen.
Dann gibt es noch die Sehnen und Bänder. Der Unterschied zwischen den beiden Kollegen ist, dass Sehnen zum Muskeln gehören und recht starr und fest sind. Sie sind der Übergang der Muskulatur zum Gelenk – sie bilden den sogenannten Ansatz und Ursprung der Muskeln.
Bänder hingegen sind weicher und elastischer und spannen sich meistens von Knochen zu Knochen und sorgen dafür, dass wenn die Muskeln einen Bewegungsimpuls setzen, die Knochen dabei auch in die richtigen Richtungen gleiten und nicht irgendwohin. So ähnlich wie Bahnschienen, die sagen wo es lang geht.
Was haben wir noch?
Knorpelgewebe oder auch – um anzugeben das Fachwort – bradytrophes Gewebe. Es dient als eine Art Puffer zwischen den Knochen, damit sie bei Bewegung nicht aufeinander reiben. Die brauchen nämlich ein wenig Abstand zueinander, sonst tut es weh. Es lässt sich am besten mit einem Schwamm vergleichen. Von Hause aus eher trocken, aber elastisch. Braucht aber Zug und Druck, um sich voll zu saugen. (Achtung hier versteckt sich bereits ein wichtiger Hinweis für Gelenkgesundheit! Für diesen Tipp ist es übrigens egal, um was für einen Knorpel es sich handelt, es ist auch bei hyalinem Knorpel so – ein Schelm wer jetzt was negatives vermutet bei Hyaluronspritzen.. ups so viel wollte ich noch gar nicht erzählen
Zu den Knorpeln zählen übrigens auch die Menisken.
Dann gibt es noch die Synovia (ich mag Fachbegriffe echt) oder auch Gelenkschmiere genannt. Eigentlich sagt doch hier der Name schon alles darüber oder?! Neben dem Schmieren und Puffern des Gelenks (wie Öl, nicht wie die Mafia), ist hier aber auch noch zusätzlich der Großteil der Nährstoffe für dein Knorpelgewebe zu finden.
Dies wird alles umschlossen von der Gelenkkapsel. Reicht weiches Bindegewebe bestehend aus mehreren Schichten. Die äußerste ist mit der Knochenhaut zusammengewachsen und die innerste sondert unter anderem die Synovia ab (und sorgt dafür, dass sie nicht ausläuft). Außerdem enthält sie Rezeptoren, die maßgeblich für den Informationsfluss verantwortlich sind zwischen Gelenk und Hirn und steuert damit die Koordination und hoffentlich vernünftige Bewegung.
Mit dabei haben wir hier dann auch noch die Schleimbeutel. Auch sie sondern die Gelenkschmiere ab und sorgen damit ebenfalls für einen Puffer zwischen den Knochen. Aber sie sind sehr klebrig und manchmal liegen sie dicht nebeneinander. Wenn dann jetzt Bewegungsarmut aufkommt, wer weiß was dann mit denen passieren könnte. Dazu aber auch mal mehr an einer anderen Stelle.
Die Wirbelsäule:
Viel mehr gibt es an der Stelle noch nicht zu sagen, nur das die Wirbelsäule eine Zusammenreihung von einer Menge Gelenken ist. Nämlich immer zwei Wirbelkörper (Knochen) und eine Bandscheibe (Knorpel) bilden ein Gelenk. Auch hier gibt es Muskeln die bewegen und Bänder die unterstützen. Es ist nur alles etwas komplexer und zusammenhängender als bei den anderen Gelenken – unter anderem haben wir hier tatsächlich 5 Muskelschichten. Von ganz klein und filigran von einem Wirbelkörper zum nächsten bis hin zu den großen und kräftigen Muskeln, die wir auch anfassen können. Das ist an der Stelle auch nötig, da wir hier eben ein großes Komplex aus vielen aufeinander stehenden Gelenken haben, die nicht nur einzeln sondern auch übergreifend stabilisiert werden müssen.
Zusammenfassung:
Ein Gelenk ist also etwas, dass wir Menschen uns ausgedacht haben, um diesen Wust an Bauteilen zusammen zu packen und besser zu verstehen.
Und alle Bauteile sind gleichermaßen wichtig. Eins ohne das andere würde nicht funktionieren – zumindest nicht lange!
Und jetzt weißt auch du besser Bescheid und verstehst hoffentlich deinen Körper ein ganzes Stück besser und vielleicht auch deine Verletzung.
Ich hoffe jedenfalls ich konnte dir ein besseres Verständnis geben für dieses Wunderwerk unseres Körpers!
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